Tanja Fell

Tanja Fell arbeitet im Research Department »Research Department Advanced Recycling«. Sie war beteiligt an der Optimierung von PE Rezyklatqualität, welche so gut ist, dass hochwertige neue Folien daraus herstellt werden können.

© Fraunhofer IVV
Tanja Fell

Womit beschäftigen Sie sich im Fraunhofer CCPE? Welche kreativen Ideen verfolgen Sie derzeit in Ihrem Forschungsbereich?

Wir im RD3 beschäftigen uns im Fraunhofer CCPE mit der Steigerung der Kreislauffähigkeit von Kunststoffabfällen, sowie der Verschaltung verschiedener Verwertungsprozesse. Dabei verfolgen wir den Ansatz, durch lösemittelbasiertes Recycling hochwertige Rezyklate aus gemischten Verpackungsabfällen zu generieren. Mit dieser Technologie lassen sich Rezyklate aus bislang nicht genutzten Ressourcen wieder in die Verpackungsbranche zurückführen.

Haben Sie ein konkretes Projektbeispiel bzw. warum ist das interessant für die Industrie/Gesellschaft?

Das EU-Projekt »Circular FoodPack« ist sehr interessant für die Industrie und Gesellschaft, da es auf die zirkuläre Verwendung von Kunststoffverpackungen auch für die sensibelste Produktkategorie Lebensmittel abzielt. Mit den dabei verfolgten Ansätzen der Sortierung, Desodorierung und des Deinking in Kombination mit neuartigen o.g. Recyclingprozessen wird das derzeitige Qualitätsniveau recycelter Polymere angehoben und ein hoher Reinheitsgrad erzielt, der für hochanspruchsvolle und sensible Verpackungsanwendungen notwendig ist.

Was ist Ihr Highlight aus fast (5) Jahren Fraunhofer CCPE?

Ich selbst bin erst seit 2,5 Jahren ein Teil von CCPE. Mein Highlight ist, dass wir eine Optimierung der PE Rezyklatqualität erreichen konnten, welche so gut ist, dass wir hochwertige neue Folien daraus herstellen können. Ein weiteres Highlight für mich ist, dass ich mit anderen CCPE Wissenschaftlerinnen und Wisschenschaftlern an einem Buchkapitel zur Materialcharakterisierung von Kunststoffrezyklaten schreiben konnte.

Was macht Ihre Arbeit aus? / Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?

Ich leite ein 10-köpfiges Team in der Abteilung Verfahrensentwicklung Polymer-Recycling am Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV. Wir beschäftigen uns mit Recyclingprozessen für Verpackungen und Textilien. Unser Hauptfokus liegt dabei in der Entwicklung und der Prozessanpassung des lösemittelbasierten Recyclings für verschiedene Abfälle. Dabei entwickeln wir die einzelnen Prozessschritte im Labormaßstab (100-1000ml) und übertragen diesen auf unsere Technikumsanlage (80-100L). Dabei stellen wir uns den Herausforderungen Verunreinigungen wie z.B.: Fremdpolymere, Farbe, Geruch möglichst gut abzutrennen und dabei das Polymer intakt zu halten. Weiterhin müssen wir dabei im Blick behalten, welche Prozessschritte auch auf großtechnischen Anlagen technisch umsetzbar und wirtschaftlich sind.

Was fasziniert Sie an Ihrer Arbeit bei Fraunhofer CCPE?

Das interdisziplinäre Zusammenarbeiten verschiedener ForscherInnen aus unterschiedlichen Instituten, welche ein gemeinsames Ziel verfolgen »Circular Economy«.